Hier gibt`s den nächsten Bericht, ein Dank geht an den Üblichen ;-)
23.02.2008 - 13:30 Uhr
Ergebnis: 1:0
Rudolf-Harbig-Stadion
Nur 747 Karten wurden uns zugesprochen, für das Spiel im Rudolf-Harbig-Stadion das sich bereits im Umbau befand. Ich selber hatte erst wenige Tage vorm Spiel von einem Schulkameraden, dessen Vater Sponsor beim FCM war, zwei Karten bekommen. Die andere Karte erhielt dann mein treuer Freund und so wurde der Tag zuvor in Magdeburg auf einem Geburtstag verbracht und sich auf das bevorstehende Derby eingestimmt. Nach der Übernachtung bei Freunden in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurde sich in den frühen Morgenstunden an der Marietta Bar mit den anderen Block-U Kriegern getroffen.
Der mit knapp 600 Mann gut gefüllte Sonderzug machte sich dann direkt in Richtung Sachsen auf den Weg. Wegen eines Oberleitungsschaden in Riesa musste noch ein Umweg in Kauf genommen werden, sodass man den Dresdner Hauptbahnhof erst gegen 13:00 Uhr erreichte. Dort wurde man dann von einem übertrieben großen Polizeiaufgebot empfangen. Von Einsatzfahrzeugen eingekesselt, Hubschraubern überwacht und zwei Polizeiketten und BFE-Einheiten wurde man zum Stadion eskortiert.
Auf dem gesamten Hinweg kam es zu keinen Zwischenfällen. Wenige Wochen zuvor war das brisante Heimspiel der Dresdner gegen Lok, wo es zu Ausschreitungen und zahlreichen Festnahmen kam. Meldeauflagen und Stadionverbote sorgten wohl für die leeren Straßen. Schließlich sah es beim letzten Spiel in Dresden der vorherigen Saison gegen uns noch anders aus, etliche blockierten die Straßen und deckten den Gästemob mit Wurfgeschossen ein.
Am Stadion angekommen, wurden wir am Heimsektor vorbei zum Gästeblock gebracht. Hier kam es dann zum ersten Austausch von Nettigkeiten und einem Versuch von uns die Polizeikette zu durchbrechen. Es begann ein drücken und drängeln auf den kleinen Eingang. Aus dem Heimblock flog derweil etliches an Lebensmitteln von der anliegenden Wurstbude auf uns. Ein etwas älterer Mann neben mir wurde von irgendetwas scharfen im Gesicht getroffen, worauf sein Schnitt auf der Backe direkt zu bluten anfing. Gerüchte machten sich breit die Sachsen würden mit Rasierklingen schmeißen. Gesehen oder gefunden habe ich aber keine. Erst in der 20. Spielminute waren alle Gäste im Block und erst dann wurde mit dem Support losgelegt. Die zum Einlauf gezeigte Ballonchoreo vom K-Block haben wir dadurch nicht gesehen. Anfangs gingen die Schmähgesänge und alten Klassiker gut ab und der gesamte Gästeanhang beteiligte sich. Doch irgendwann passte sich die Unterstützung dem gezeigten auf dem Rasen an und so kam nicht wirklich ein Derby würdiger Auftritt zu Stande.
Man muss dazu sagen das man im Gästeblock rechts durch einen Pufferblock und links von nur ca. 1 M. Luftlinie zum angrenzenden Block von den Dresdnern getrennt war. So kam zu Beginn der zweiten Halbzeit Bewegung in unseren Bereich als die ältere Fraktion den Zaun bestieg. Da die Sachsen längst nicht so auf Zack waren wie die Polizei passierte weiter nix.
Von uns, da alles an Material verboten war, gab es eine T-Shirt Aktion welche auf dem Zaun angeordnet "MAAS HALTS MAUL" und nach dem wenden "SCHEISZ DYNAMO" ergab. Über die gesamte Spielzeit flog ab und an eine Leuchtspur von außerhalb in das Stadioninnere. Diese gingen dann aber eher im leeren Pufferblock runter.
Das Spiel ging eins zu null verloren und nach ca. 30. Minuten Wartezeit nach Abpfiff ging es im Polizeikessel, verstärkt durch Wasserwerfer und einem Räumfahrzeug, zum Bahnhof. Die Rückfahrt konnte ohne Probleme nach Magdeburg angetreten werden.
Derbystimmung kam an dem heutigen Tag leider nie richtig auf, was wohl auch dem übertriebenen Polizeiaufgebot und der Repression gegenüber uns Fans geschuldet ist.
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